Deutschland

Blick über den Tellerrand – Die Landwirtschaft in Neuseeland

Fahne_Neuseeland_linnererWenn ich von Neuseeland höre, schießen mir sofort Bilder von unberührter Natur, von den Landschaften aus dem Auen-Land (Herr der Ringe), der Wappenvogel der Kiwi, von Meer, von Individual-Touristen, Berge, Seen und und und in den Kopf.

Weniger denke ich daran, dass man wirtschaftlich, politisch insbesondere von der Neuseeländischen Landwirtschaft etwas lernen oder zumindest die eine oder andere Idee sich abschauen könnte.

Neuseeland_2_linnererWenn ich von Landwirtschaft in Neuseeland höre, denke ich natürlich sofort an Schafszucht. Schafszucht ist auch einer der größten neuseeländischen Landwirtschaftlichen-Zweige aber zum einen nicht der einzige und und zum anderen was die Landwirtschaft in Neuseeland für uns so interessant macht ist der Faktum, dass die Landwirtschaft in Neuseeland als eine der weltweit am innovativsten, ertragreichsten, produktivsten, kostengünstigsten und umweltfreundlichsten Landwirtschaften gezählt wird.

Dies Erkenntnis habe ich mal als Anlass genommen um mich näher mit der neuseeländischen Landwirtschaft zu beschäftigen um vorallem zu erfahren warum ist den das so und warum gelten neuseeländische Bauern weltweit als die cleversten?

Laempchen_Neuseeland_linnererEine der wesentlichen Erkenntnisse ist, dass Neuseeländische Bauern anders als ihre europäischen Kollegen sehr selbstbestimmt, wie freie Unternehmer handeln und wirtschaften können. Dieses führt dazu, dass kein einheitliches Landwirtschaftsbild vorzufinden ist, indem sich alle Landwirte irgendwie eingliedern müssen sondern durch das freie Unternehmertum belegen die Bauern viele Nischen, benutzen fortschrittlichste und hoch innovative Maschinen/Roboter/etc. was zur Ertragssteigerung und Kostenreduktion führt. Es zeigt sich dass ein freies handeln als Unternehmer einen hohen Innovationsgrad bewirkt. Dank des freien Unternehmertums der Landwirte in Neuseeland gelten diese als die cleversten der ganzen Welt!

Kuehe_Neuseeland_linnererJacqueline Rowarth, Professorin für Agrarökonomie an der Universität von Waikato bestätigt dem Primärsektor die weitaus höchste Innovationsrate aller Wirtschaftszweige in Neuseeland.
Wein_Neuseeland_linnererAber wie kommt es nun dazu, dass man die neuseeländische Landwirtschaft zu einer solchen vorzeige Landwirtschaft geworden ist, den in den Jahren vor 1984 konnte davon überhaupt keine Spur sein. Die damalige Sozialdemokratische Regierung Neuseelands beschloss 1984, dass sie fast alle Subventionen (knappe 30 Subventionen) für die Bauern (überwiegend Schafzucht) streichen um einen Staatsbankrot abzuwenden. Quasi über Nacht drehte der Staat den Geldhahn zu.

Natürlich gab es Befürchtungen, dass bis zu 10% der damals 80.000 Agrarbetriebe schließen müssen aber die Landwirte überraschten indem fast alle die Herausforderungen meisterten indem sie unterschiedlichste Wege bestritten und neue Möglichkeiten erschlossen. Die Bauern gingen dabei sehr innovativ vor, bei einigen wurden übergangsweise zusätzlich andere Berufe ausgeübt (z.B. Frauen gingen in den Städten arbeiten) andere fokussierten sich gleich zu Beginn sehr stark auf den Tourismus oder optimierten Ihre Produktion und reduzierten Ihre Kosten. Sogar der Neuseeländische Bauernverband resümiert: „Aus dieser Erfahrung sind die neuseeländischen Bauern stärker denn je hervorgegangen“.

Schafe_Neuseeland_linnerer

Interessant ist auch, dass in Neuseeland Gentechnik tabu ist aber durch intelligente Züchtung, Rase Auswahl, Haltung der Tiere das ganze Jahr auf der Weide die sehr stark Erträge gesteigert wurden – ähnlich wie in den Jahrhunderten vor den Subventionen in unserer heimischen Landwirtschaft. Das erklärt etwa, weshalb Neuseeland zwischen 1990 und 2009 nach Angaben des Bauernverbandes Federated Farmers of New Zealand sieben Prozent mehr Lammfleisch produziert hat, obwohl die Zahl der Lämmer um 55 Prozent sank. Kiwifrucht-Bauern erwirtschaften heute mit neuen goldgrünen Sorten acht bis zehn Mal so viel wie in den 80er-Jahren. Ebenfalls werden laufen neue, hoch innovative neue Maschinen und Roboter erfunden. Gleichzeitig reduzieren die Höfe laufend Ihre Kosten. Das führt heutzutage dazu, dass die Profite der Landwirte im Vergleich zur diktatorischen subventionsgetriebenen Zeit zwar etwas geringer ausfallen die Bauern aber viel besser wirtschaften. Keiner der neuseeländischen Bauern will wieder zurück zum alten Subventionsgetrieben Zwang!

Erkenntnis: Subventionen hindern Landwirte daran wie freie Unternehmer zu denken und zu handeln, freies Unternehmertum – Liberalismus – ist aber sehr wichtig um Innovationen und Fortschritt zu erzielen!

Ein kurzzeitiger Schatteneffekt muss allerdings auch erwähnt werden, da zwischenzeitlich in Neuseeland extensive Landwirtschaft  betrieben wurde was zu  verstärkten Gesetzen führte.

Landkarte_Neuseeland_linnererWenn man nun auf Basis diesen Blicks über den Tellerrand wieder auf die europäische Landwirtschaft blickt, so herrscht in Europa die selbe anfängliche Skepsis wie 1984 in Neuseeland was beim Wegfall von Subventionen (Milchquote, Milchpreis, etc.) geschehen wird. Selbst Experten sind sich uneinig was die folge von wegfallenden Subventionen sind!

Aber ein wichtiger Fakt darf heute nicht außer Acht gelassen werden: In der EU und insbesondere in Deutschland geht das Bauern sterben trotz Millionen-Subventionen extrem stark weiter!

Aus diesem Grund müssen wir uns jetzt über die Zukunft unserer heimischen Bauern Gedanken machen, die Politik ist gefordert als Berater unsere Landwirte zu unterstützen vom fremdbestimmten, subventionsgetriebenen EU-Sklaven hin zum freien Unternehmer. Die entscheidende Frage ist, wie der europäische-deutsche-Weg zu diesem Ziel aussieht. Einen radikalen Schnitt, so wie in Neuseeland halte ich persönlich auch für sehr schwierig und risikobehaftet aber es sind eine Menge an unterschiedlichsten Wegen vorhanden, von denen welche bei einer klaren Zielvorstellung gewählt werden können.

Neuseeland_linnererNeuseeland zeigt aber auch, dass nicht alles privatisiert werden kann, so sind heute z.B. Eisenbahn und Fären wieder in privater Hand da sie zwischenzeitlich sehr stark ausgebeutet und runtergewirtschaftet wurden. Es zeigt sich wiedermal, dass die Balance zwischen Freiheit (vor allem da wo Innovationen wichtig sind) und staatlich kontrollierter Grundversorgung wie Wasserversorgung, Straßennetz, … unbedingt gefunden werden muss.
Inhaltliche Quellen:

http://www.stern.de/wirtschaft/news/bauern-neuseeland–ein-leben-ohne-agrarsubventionen-3900012.html
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/3814149/Der-Bauer-als-Erfinder_Neuseeland-lebt-ganz-ohne-Subventionen
https://www.schweizerbauer.ch/politik–wirtschaft/kampf-um-milchpreis/neuseeland-landwirtschaft-ist-schluesselsektor-der-wirtschaft-26267.html
http://www.wiwo.de/politik/ausland/freier-markt-neuseeland-die-cleversten-bauern/5156254.html
Artikel: „Freie Bauern, freies Neuseeland“ erschienen in der liberal 2.2016 vom 09.02.2016

Bayern_Bauern_Landwirtschaft_Neuseeland_Subventionen_Landtagswahl_2018_Michael_Linnerer


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Energiewende JA – Kaufprämie für E-Autos NEIN

Radioaktiv

Am 11. März 2011 begann die Nuklearkatastrophe von Fukushima (japanisches Kernkraftwerk Fukushima I in Ōkuma).
Von einen auf den anderen Moment war die Gefährlichkeit von radioaktiver Energiegewinnung, unsere immer noch ungeklärte Thematik der Endlagerung, unsere vor sich hin rostenden Zwischenlager wieder in aller Munde und so präsent wie nie zuvor.
TschernobylDie Bilder von Tschernobyl (Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26.April 1986) schossen uns allen von einen auf den anderen Moment wieder in den Kopf.

Die Forderung nach der, bereits seit Tschernobyl überfälligen, Energiewende war und ist die einzige mögliche Konsequenz die man aus den Nuklearkatstrophen, unseren Wissen um die Gefahr von Radioaktivität und unseren offenen und unlösbaren Sicherheitsthemen der Atomabfälle ziehen muß.

Bis hier hin bin ich mit unserer Bundesregierung einig.
Und jetzt kommt die Thematik Elektro-Autos in Spiel. Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von Elektroautos. Ich hatte selbst schon die Gelegenheit einen VW E-Golf weit vor Serienstart zu fahren und bin seitdem vom Spaßfaktor E-Auto begeistert. Beruflich hatte ich langezeit mit der Thematik Elektrifizierte Fahrzeuge und E-Mobility direkt bei den weltweitführenden Automobilherstellern zu tun, so dass meine Meinung auf einer soliden Faktenbasis und Fachwissen basiert.

Durch den geplanten Atomausstieg stehen wir in Deutschland/Europa vor Herausforderungen, die zwar nicht unlösbar sind, uns aber definitiv fordern. Die ausgerufene Energiewende bedeutet, dass wir unseren Energieverbrauch (vorallem Elektrizität) anstatt durch Kernenergie durch regenerative und am besten umweltschonende „Energiequellen“ (wir wissen ja alle, dass laut Energieerhaltungsgesetz Energie nur umgewandelt, nicht erzeugt oder verbraucht werden kann, trotzdem verwende ich die im Volksmund gebräuchlichen Bezeichnungen, bitte seht mir das nach) sicherstellen müssen. Dazu sind durchdachte, allseitig zu betrachtende Konzepte und vorallem langfristige, zukunftsweisende Vorgehensweisen und Ausrichtungen notwendig.

Hier nun drei Punkte warum die von der Bundesregierung ausgerufene Kaufprämie von 4.000€ für Elektro-Autos und 3.000€ für Plug-In Hybriden der Energiewende nicht hilft, Nein sie sogar hinderlich ist.

  1. Die Forderung der Politik nach Elektrifizierte Autos spielt nicht der Energiewende zu, sondern verschärft die Problematik des Atomaustiegs dramatisch!solar-cells
    Alle bisher angestoßenen Vorgehen zur Energiewende sind noch nicht in der lage unseren Energiebedarf unabhängig von Atomkraftwerken zu decken. Würde nun die Anzahl von Elektrofahrzeugen, wie von der Bundesregierung gewünscht, zunehmen, bedeutet dieses im Umkehrschluß einen erhebliche Zunahme am Bedarf von Elektrizität. Das bedeutet anstatt unseren aktuellen Elektrizitätbedarf unabhängig der Kernenergie zu gestallten, erhöhen wir unseren Bedarf an Elektrizität und tarnen dieses unter den Deckmantel Energiewende!!!
  2. Von einer Bundesregierung erwarte ich mir, dass sie bei der Thematik Energieversorgung/Energiewende/Ökologie/etc. für uns alle wichtige langfrisitige Vorgaben und Ziele (Visionen) gestaltet und verfolgt.
    electric-carABER die Freiheit der Umsetzung, die konkrete Herangehensweise und Methodik darf uns eine Regierung in einem wirklich freien Land nicht vorschreiben. Die Regierung kann umweltfreundliche Autos zu unserem Wohl verlangen. Die Bundesregierung kann dazu Gesetze mit Vorgaben zu Emmisionen (CO2 Ausstoß, Stickoxide, etc.) verabschieden. Das ist das Recht und die Pflicht einer Regierung. Aber hier muss auch Schluß sein, denn wie die Zielerreichung verwirklicht wird kann und muß unser aller Freiheit sein. Neben Elektroautos sind eine Reihe anderer Möglichkeiten vorhanden die durch eine Kaufprämie gezielt ins Abseits gestellt werden.
    Die 4.000€ Kaufprämie für E-Autos (3.000€ für PHEV) überschreiten die Vorgaben einer Bundesregierung, den es wird dadurch kein legitimes Ziel ausgesprochen sondern eine konkrete Technologie gefördert und die Freiheit zur Auswahl einer Technologie/Umsetzung die den Unternehmen und der Bevölkerung unterliegen soll wird daurch torpetiert!
  3. StromtrasseBetrachtet man die Energetische-Gesamtkette von E-Autos, von der Herstellung und zukünftigen Entsorgung der Hochvolt-Batterien, die eigentliche nun zentralisierte Energiegewinnung so ist zwischen herkömlichen, gleichwertigen und vergleichbaren Verbrenner-Fahrzeugen und E-Autos kein großer unterschied erkennbar.
    Beispiel: Vergleich der gesamten Ökobilanz zwischen Audi Q7 3.0TDI mit vergleichbaren Derivat eines Plug-In Hybriden (PHEV) Audi Q7 etron (Quelle Audi AG: http://www.audi.com/corporate/de/corporate-responsibility/wir-leben-verantwortung/produkt/gesamthaft-die-umweltbilanz.html – Ausschnitt aus Dokument: Umweltbilanz Audi Q7 e-tron quattro)
    . Ich zeige hier das Beispiel von Audi aus dem Volkswagenkonzern auf, weil ich auf der Internetseite von Audi entsprechende Informationen gefunden habe, bei BMW, Mercedes Benz (Daimler), Porsche, etc. habe ich leider keine entsprechenden Auswertungen gefunden.
    Umweltbilanz_Audi_Q7_PHEV_etronUmweltbilanz_Audi_Q7_PHEV_etron_VergleichAudi sagt selbst, dass Elektromobilität nur ökologische Vorteile bringt wenn die benötigte Energie aus regenerativen Strom bezogen wird, ich ergänze diesen Aspekt noch indem ich regenerative und umweltfreundliche Stromgewinnung als Forderung hinzufüge.

Wiedereinmal zeigt sich meine Forderung nach durchdachten und allseitig betrachteten Konzepten in der Politik. Die Kaufprämie für E-Autos nutz nicht der Energiewende sondern ist lediglich der schwache Versuch kurz vor der Bundestagswahl 2017 ein paar Akzente zu diesem Thema zu setzen. Unsere Bundesregierung reagiert mal wieder anstatt, dass sie im Vorfeld agiert.

Viel wichtiger ist also als erstes unseren aktuellen Bedarf an Strom durch erneuerbare und umweltfreundliche Energie-Gewinnung umzustellen und im nächsten Schritt z.B. überschüßige Energie-Anteile sinnvoll (z.B. E-Antriebe anstatt Verbrenner) einzusetzen um eine durchdachte Energiewende umzusetzen!


Bildnachweis: Fotolia.com, Dipl.-Inf. (FH) Michael Linnerer, entsprechend der Verzichtserklärung Creative Commons CC0 (Quelle: https://pixabay.com/).
Inhalte: Die Einträge sind als Kommentare von Dipl.-Inf. (FH) Michael Linnerer zu verstehen und sind lediglich meine persönliche Meinung,
die ich im Sinne der freien, demokratischen Meinungsäußerung wiedergebe.
Hinweis: Ich behalte es mir vor die Gast-Kommentare vor Veröffentlichung zu überprüfen und bei Verstoß gegen Ungangsformen, Beleidigungen, Radikalen Inhalten, Sexistischen Inhalten, etc. zu löschen oder sogar in strafrechtliche Verfolgung zu geben.
Dipl.-Inf. (FH) Michael Linnerer: Ich möchte bei der Landtagswahl 2018 in Bayern (Wahlkreis Oberbayern, Stimmkreis Rosenheim - West), für unsere Region Rosenheim / Wasserburg / Bad Aibling, für Sie, als freier Demokrat (FDP) in den Bayerischen Landtag einziehen.
Ich bin Mitglied im FDP Kreisverband Rosenheim-Land, auf der FDP-Internetseite des Kreisverbandes Rosenheim-Land (Facebook: FDP Rosenheim - Land) finden sie mehr Informationen zur Freien Demokratischen Partei (FDP) im Landkreis Rosenheim.
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